#92 - Euro gegen Force de Frappe? - Deutschlands offene Rechnung mit Frankreich
Gast: Hans-Werner Sinn, geb. 1948, war bis zu seiner Emeritierung 2016 Professor für Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Präsident des ifo Instituts und Direktor des Center for Economic Studies (CES).
Buch zur Folge: Hans-Werner Sinn: Trump, Putin und die Vereinigten Staaten von Europa, Herder-Verlag, 326 Seiten, 25 Euro.
In dieser Folge hörst du:
Die vergessene Vision von 1952: Wie die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) fast eine gemeinsame Europa-Armee geschaffen hätte und warum sie am französischen Parlament scheiterte.
D-Mark gegen Euro – ohne Gegenleistung? Hans-Werner Sinn erklärt, warum Helmut Kohl für die deutsche Einheit die D-Mark opferte, die politische Union aber nie kam und welche Folgen das bis heute für Europa hat.
Force de frappe und der rote Knopf: Reicht ein französisches Schutzversprechen für Deutschland und Osteuropa oder braucht es eine echte europäische Mitsprache über den nuklearen Schirm?
Trump, Mar-a-Lago und die neue US-Strategie: Warum die USA Europa zunehmend als ökonomische Last sehen, wie Zölle und Schuldenkrise zusammenhängen – und weshalb sich Europa auf den amerikanischen Schutz nicht mehr verlassen kann.
Frankreichs Schulden, Deutschlands Deindustrialisierung: Wie es um die Bonität Frankreichs steht, warum Deutschland seine industrielle Basis verliert und welche Rolle EU-Regeln, Euro und Schuldenvergemeinschaftung dabei spielen.
Nuklearer Integrationsschub oder Illusion? Was passieren müsste, damit Frankreich seine Bombe tatsächlich europäisiert – und welche Druckmittel Deutschland (theoretisch) hätte.
Positive Bilanz zum Schluss: Warum trotz aller Konflikte die deutsch-französische Freundschaft im Alltag und in der Zivilgesellschaft ein historischer Glücksfall bleibt – und warum genau das jetzt verteidigt werden muss.
Host: Andreas Noll
Dieses Podcast-Projekt ist mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds und der Gustav-Stresemann-Stiftung in Bonn entstanden.
Coverfoto: Imago
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